Der Emissionsrahmen 1 umfaßt Treibhausgasemissionen (THG) die direkt aus Quellen stammen, die von einer Organisation besessen oder kontrolliert werden (hier für Sie archiviert). Diese Emissionen sind ein wesentlicher Bestandteil der Emissionsbilanzierung, da sie einen unmittelbaren und direkten Einfluß eines Unternehmens auf die Umwelt darstellen.
Definition und Beispiele
Der Emissionsrahmen 1 (englisch Scope 1) umfaßt alle direkten Emissionen aus den Aktivitäten einer Organisation. Dazu gehören Emissionen aus der Verbrennung von Brennstoffen in unternehmenseigenen oder kontrollierten Kesseln, Öfen, Fahrzeugen und anderen Geräten. Wenn beispielsweise eine Brauerei eine eigene Flotte von Lieferfahrzeugen betreibt, werden die Emissionen aus dem verbrannten Kraftstoff dieser Fahrzeuge im Emissionsrahmen 1 bilanziert. Im Gegesatz dazu werden jedoch Privatfahrzeuge der Angestellten, mit denen sie zur Arbeit fahren, nicht im Emissionsrahmen 1 erfaßt. In einer Käserei mit gasbeheizter Warmwasseraufbereitung fallen diese Emissionen ebenfalls in die Kategorie 1, nicht jedoch Emissionen aus externen Wasseraufbereitung.
Bedeutung in der Emissionsbilanzierung
Das Verständnis und die Bilanzierung im Emissionsrahmen 1 sind aus mehreren Gründen wichtig:
- Rechtliche Vorgaben: Viele Länder (so auch die Schweiz) haben Vorschriften, die Unternehmen zur Berichterstattung über ihre direkten Emissionen verpflichten. Eine genaue Bilanzierung im Emissionensrahmen stellt die Einhaltung dieser Vorschriften sicher.
- Umweltauswirkungen: Durch die Identifizierung und Quantifizierung ihrer direkten Emissionen können Unternehmen ihren ökologischen Fußabdruck besser verstehen und Maßnahmen zu dessen Reduzierung ergreifen.
- Unternehmerische Verantwortung: Eine transparente Berichterstattung über den Emissionensrahmen 1 zeigt das Engagement eines Unternehmens für Nachhaltigkeit. Da das Unternehmen direkt Einfluß auf diese Emissionen hat, kann es seinen Ruf bei bestimmten Interessensvertretern verbessern.
Berechnung und Berichterstattung
Zur Berechnung des Emissionensrahmens verwenden Unternehmen in der Regel eigene Daten zum Brennstoffverbrauch und wenden geeignete Emissionsfaktoren an. Diese Faktoren wandeln die Menge des verbrauchten Brennstoffs in die entsprechende Menge an THG-Emissionen um. In der Regel werden diese Emissionen als CO2-Äquivalente (eCO2) standardisiert angegeben. Das Treibhausgasprotokoll bietet detaillierte Anleitungen zur Durchführung dieser Berechnungen und zur Berichterstattung der Ergebnisse.
Reduktionsstrategien
Unternehmen können verschiedene Strategien zur Reduzierung ihrer direkten Emissionen umsetzen, wie zum Beispiel:
- Verbesserung der Energieeffizienz: Die Aufrüstung auf effizientere Geräte und die Optimierung von Betriebsprozessen können den Brennstoffverbrauch und die Emissionen erheblich reduzieren. Voraussetzung ist, daß die Effizienzsteigerung nicht nachgängig durch einen höheren Verbrauch wieder kompensiert wird.
- Umstellung auf sauberere Brennstoffe: Die Verwendung effizienter und emissionsarmer Brennstoffe wie Erdgas oder Biokraftstoffe (z.B. Biogas) kann die Kohlenstoffintensität der Betriebe senken.
- Investitionen in erneuerbare Energien: Die Erzeugung erneuerbarer Energien, die frei von fossilem Kohlenstoff sind, wie Solaranlagen oder Windturbinen, kann die die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen teilweise ausgleichen. Die breite Verfügbarkeit solcher erneuerbaren Energien machte deren Benutzer gleichzeitig unabhängig von geopolitischen Entwicklungen.
Herausforderungen
Obwohl direkt Emissionen relativ einfach zu messen sind, können Unternehmen auf Herausforderungen stoßen, wie zum Beispiel:
- Datenqualität: Die Sicherstellung einer genauen und konsistenten Datenerfassung kann schwierig sein, insbesondere für große Organisationen mit komplexen Betriebsabläufen.
- Kosten: Die Umsetzung von Maßnahmen zur Emissionsreduktion erfordert oft erhebliche Anfangsinvestitionen. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen kann das eine Hürde enorme darstellen.
Fazit
Der emissionsrahmen 1 ist ein bedeutender Pfeiler der Emissionsbilanzierung. Er repräsentiert die direkten Auswirkungen der Aktivitäten eines Unternehmens auf die Umwelt. Durch die genaue Messung, Berichterstattung und Reduzierung dieser Emissionen können Unternehmen eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels und der Förderung der Nachhaltigkeit spielen.
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